Hinter der Maske
Design der Masken und Fotoreihe
Das Gesicht unseres Gegenübers übt eine magische Anziehungskraft auf uns aus. Egal wie wenig Anhaltspunkte wir zu Gesicht bekommen - wir kommen nicht umhin, sie als Projektionsfläche für unsere eigenen Vorstellungen zu nutzen.
Die Fotoreihe "Hinter der Maske" ist im Zusammenhang mit meiner theoretischen Auseinandersetzung zur Symbolfunktion des Gesichts entstanden. Mich interessierte dabei insbesondere die emotionale Anziehungskraft, die Gesichter auf uns haben. Portraits sind schließlich nicht deshalb so beliebt, weil man auf ihnen eine Person wiedererkennen kann oder sie einen emotionalen Ausdruck festhalten. Wir betrachten Gesichter so gerne, weil wir meinen, in ihnen ein Stück von uns selbst wiedererkennen zu können.
Dieser Vorgang der Wiedererkennung bleibt jedoch bei der medialen Abbildung von Gesichtern einseitig. Wir betrachten das abgebildete Gesicht und projizieren darauf unsere eigenen Vorstellungen und Fantasien. Im Gegensatz zu einer persönlichen Begegnung bleibt der Vorgang der Projektion jedoch einseitig und ohne Resonanz.
Die Poesie der Symbolfunktion des Gesichts entfaltet sich erst dann, wenn sich zwei Menschen persönlich gegenüberstehen und einander betrachten.
Im Augenblick des Angesichts wird nicht nur ein Gesicht mit den Vorstellungen des Gegenübers bespielt, sondern beide jeweils gegenseitig. Beide Personen betrachten einander und entdecken im Gesicht des Gegenübers ein Stück von sich selbst.
Erst im Augenblick des Angesichts werden unsere Hoffnungen und Ängste, unsere Zuneigung und Aversionen sichtbar.
Zwei Liebende blicken sich an und zwischen ihnen wird das sichtbar, was beide mit der Beziehung verbinden. Zwei Streitende stehen sich gegenüber und im Augenblick des Angesichts können beide sehen, wie viel der Beziehung gerade auf dem Spiel steht. Die persönliche Begegnung wird gerade aus diesem Grund nie durch irgendein Medium ersetzt werden können.
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