Lebende Masken
Ankündigung: Ausstellung ab September 2021 im Forum 1822 in Frankfurt am Main zu sehen!
Die lebenden Masken sind eine künstlerische Suche nach neuen Selbstbildern, die uns einen anderen Bezug zum Leben in Zeiten des Massenaussterbens geben können.
Das Holz für diese Masken entstammt Obstbäumen, die aufgrund des Hitzestresses des Sommers 2020 abstarben und gefällt werden mussten. Alle Bäume entstammen Obstbau-Betrieben aus der Umgebung und versorgten zu Lebzeiten Personen aus Frankfurt und Umgebung. Die Bäume, die zuvor Lebensmittel (und Wein!) für uns produzierten, werden exemplarisch portraitiert.
Die daraus entstehenden Masken bleiben jedoch nicht totes Material, sondern werden ihrerseits mit lebendigen Organismen besetzt: Flechten, Moose und kleine Pflanzen sollen darauf wachsen und ihrerseits das Aussehen der Masken mitbestimmen. Jede Maske ist nach einer spezifischen Grundüberlegung gestaltet - verarbeitet werden Ideen von Donna Haraway, Professorin am Department für History of Consciousness und am Department für Feminist Studies an der University of California, Santa Cruz, Timothy Morton, Philosoph und Dozent für englische Literatur an der Rice University in Houston, und Emanuele Coccia, Professor für Philosophiegeschichte an der École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS) in Paris.
Wer sich mit aufgesetzter Maske im Spiegelbild betrachtet, kann also austesten, ob ihm die darin verarbeiteten philosophischen Überlegungen stehen und er sich darin wiederfinden kann. Gleichzeitig sieht die Person jedoch, wie sehr das Sterben eines einzelnen Baumes mit dem eigenen Leben und dem vieler anderer Lebewesen in Zusammenhang steht.